28.09.2018
Allmählich wird es ernst für die Schweizer Gesundheitseinrichtungen: Bis April 2020 muss das EPD, das elektronische Patientendossier, für alle Schweizerinnen und Schweizer verfügbar sein. Das EPD soll dabei ähnlich der ELGA (elektronische Gesundheitsakte) in Österreich den Austausch von medizinischen Dokumenten wie Röntgenbildern, Laborergebnissen und Medikamentenverschreibungen zwischen Gesundheitsfachpersonen und den Patientinnen und Patienten einfacher, schneller und sicherer machen. Dabei behalten Patientinnen und Patienten die Hoheitsgewalt über ihre Dokumente – sie entscheiden, wer Zugriff auf ihr EPD erhalten soll, und können über einen gesicherten digitalen Kanal auch jederzeit selbst behandlungsrelevante Informationen im EPD einsehen oder das EPD durch eigene Informationen ergänzen. Eröffnen können Patientinnen und Patienten ihr EPD bei sogenannten EPD-Gemeinschaften, denen sich Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler bis 2020 anschließen und somit auch die entsprechende Infrastruktur bereitstellen müssen.
Die Anbindung an das EPD stellt Anbieter von eHealth-Lösungen allerdings vor besondere Herausforderungen, denn diese muss anhand von Schweizer Präzisierungen zu den internationalen IHE-Profilen und Schweiz-spezifischen Profilen erfolgen. Aus diesem Grund organisiert eHealth Suisse seit 2017 sogenannte Projectathons, bei denen die Teilnehmenden auf freiwilliger Basis und unverbindlich ihre eigenen Produkte untereinander und gegen die EPD-Referenzumgebung testen können.
Beim zweiten EPD-Projectathon innerhalb der Schweiz, der vom 17. bis 21. September 2018 über die Bühne ging, entsandte auch synedra erstmals eine 3-köpfige Delegation bestehend aus Mitgliedern der Prozesse „Entwicklung & Produktion“ sowie „Projektumsetzung & Accountmanagement“, die mithilfe von zahlreichen Tests synedras Lösung hinsichtlich EPD-Konformität und Interoperabilität auf die Probe stellten. Anders als bei den IHE-Connectathons werden Testresultate hierbei nicht veröffentlicht – Ziel der EPD-Projectathons ist es vielmehr, einen intensiven Wissensaustausch zwischen den Beteiligten sowie eine steile Lernkurve zu ermöglichen.
So knobelten und grübelten die insgesamt 23 teilnehmenden Firmen aus drei Ländern im Eventforum Bern bis zu 10 Stunden täglich über jenen Profilen, Aktoren und Optionen, deren Umsetzung sie sich für den 5-tägigen Testmarathon vorgenommen hatten. Neben von synedra bereits beim IHE-Connectathon verifizierten IHE-Profilen wie XDS.b (Cross-Enterprise Document Sharing) und ATNA (Audit Trail and Node Authentication) konnten die drei Projectathon-TeilnehmerInnen der Firma synedra auch Tests für die Schweiz-spezifische Erweiterung des Profils XUA (Cross-Enterprise User Assertion), deren Ziel ein noch sichererer Authentisierungs- und Authentifizierungsvorgang ist, erfolgreich umsetzen.
Mit knapp sechzig verifizierten Tests für 9 Integrationsprofile und 13 Aktoren konnte das Unternehmen synedra mit der Teilnahme am EPD-Projectathon 2018 sein Standing als Spezialist bei Anbindungen an elektronische Gesundheitsakten ausbauen und sich insbesondere für die Realisierung von zukünftigen EPD-Anbindungen an synedras Healthcare Content Management Platform rüsten.
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Mehr Informationen zum EPD-Projectathon finden Sie hier: www.e-health-suisse.ch/technik-semantik/epd-projectathon.html
Eine Liste der von synedra beim IHE Connectathon getesteten und unterstützten Integrationsprofile und Aktoren finden Sie hier: www.synedra.com/standards/ihe/